Die Null bleibt stehen

 

Der Tag 8 startete entspannt. Der erste Treffpunkt war um 12:30 Uhr vor unserem Hotel „Queens“ im Mannschaftsbus. Wir fuhren nach Nawalapiriya zu einem Freundschaftsspiel gegen ein zusammengewürfeltes Team von Nawalapitiya FL vom ganzem Fussballclub. Den Vormittag verbrachten die meisten unterschiedlich. Ich schlief aus und verpasst somit das reichhaltige Frühstück. Andere gingen in die Stadt und machten Sightseeing. Gasser und Roque durften auf einer unbefahrenen Strasse ein Tuktuk fahren. Ob dabei das Tuktuk zu Schaden gekommen ist wurde verschwiegen...

Vor der Besammlung gingen einige in ein Restaurant Spaghetti „Alarabiata oder Napolitana“ essen. Das nenne ich mal optimale Matchvorbereitung. Die Spaghetti schmeckten super und waren al dente (habe in der Schweiz schon schlechtere  Spaghetti gegessen). Jedoch warteten wir fast eine Stunde lang auf unser Essen und kamen fast zu spät zum Treffpunkt.

 

Im Bus Richtung Nawalapitriya wurde Musik gehört, das Geo-Spiel gespiel, gejasst und gesprochen und viel gelacht. Nach den zwei Startsiegen waren alle gut gelaunt, locker und optimistisch. Im dichtbefahrenden Verkehr von Kandy kamen wir nur schleppend voran, da zur Mittagszeit gerade die Schule aus war und die Kinder den Heimweg antraten. Immer wieder beobachte ich, wie junge Schulkinder schüchtern unseren Teambus anblickten. Ich blickte zurück, lächelte und winkte. Sie lachten und winkten zurück. Die Leute haben hier nicht viel, trotzdem kann man sie mit einer Geste oder einem kleinem Geschenk glücklich machen. Was hier auffällt, die Schulmädchen tragen eine Krawatte, die Knaben jedoch nicht.

 

Nach zirka 2 Stunden traffen wir im Stadion an. Die Umkleidekabine war ganz oben im Stadion, wo sonst in der Schweiz die Milionäre in der VIP Lounge sitzen. Auf dem Balkon hatte man eine fantastisch Übersicht über das ganze Stadion. Nach mehreren Mannschaftsfotos mit dem anderen Team, den Funktionären und den Schiedsrichtern konnte das Spiel beginnen. Der Coach wollte das Spiel gewinnen. Jedoch nicht um jeden Preis. Wir wollten ja keine verletzungsbedingte Ausfälle haben. Wir sind sonst schon ein sehr knappes Kader. Das Spiel ist einfach erzählt. Wir waren von Beginn Herr im Haus. Hatten mehr Ballbesitz und waren überlegen. Die 1:0 Führung erzielte Sven durch einen genial eingeleiteten Konter durch Franco und Flöru. Leider musste nach 15 Minuten Haldi verletzungsbedingt das Feld verlassen. Er hatt sich eine Zerrung zugezogen. Wir hoffen, das er spätestens in Colombo gegen die Nationalmannschaft von Sri Lanka wieder einsatzfähig ist. In diesem Sinne gute Besserung Haudi!

Zur Pause führten wir problemlos 3:0. Die weiteren Tore erzielte Junior, der morgen seinen Geburtstag feiert und zurück in seine Heimat Australien zurückreist. Sein Kultspruch den er von seinem ehemaligen Schwiegervater hat: „Es isch wis isch“ werde ich so schnell nicht vergessen.

 

In der zweiten Halbzeit erhöhte Gasser noch auf 4:0. Das war dann auch der Endstand. Danach verteilten wir noch Fussbälle, Polo T-Shirt, Kreiden und sonstige Schreibstifte. Nach einer kurzen Verpflegung (Bananen, eine Art Frühlingsrollen und Desserts mit sehr bunden Farben), dass das gegnerische Team gesponsert hat, reisten wir über die kurvenreichen Berg(chen)und einem obligaten Bierchen stopp zurück nach Kandy.

 

Als wir im Hotel ankamen, gingen einige ungeduscht direkt an Hotelbar um ein weiteres Bierchen zu trinken. Andere bevorzugten es sich lieber noch einen schwumm im Hotelpool zu nehmen, bevor es um 21:00 Uhr weiter mit dem Bus zum Nachtessen ging. Im Restaurant Tavern 29 konnte man verschiedene Fleischsorten, Fisch, Zwibeln, Kartoffeln und Gemüse usw. bestellen und diese auf einem speziellen Tischgrill selbst braten. Absolut empfehlenswert! Bis auf das Schweinefleisch, dass fast nur aus reinem Fett bestand. Da dass Restaurant auch eine Art Bar war, feiert wir unseren Sieg noch mit viel flüssigem weiter bis wir um 00:00 Uhr Junior zu seinem Geburtstag gratulieren durften. 

 

 

 

Mathias Plüss, Fels in der Brandung