Tag der unerfüllten Erwartungen

 

Am Vortag im Bus wurden wir darauf hingewiesen, dass wir äusserst pünktlich sein müssten. Grundsätzlich für uns Schweizer kein Problem, wenn denn nicht der Magen wegen was auch immer etwas verrückt spielt. Dennoch trafen wir uns sehr pünktlich für die Besichtigung des wohl bedeutendsten Tempels in der Region Kandy, wenn nicht sogar in ganz Sri Lanka. Dem Milchzahntempel des Budha. Der Legende nach kam dieser als Geschenk aus Indien im Jahr 1592 nach Sri Lanka. Im hinteren Teil des Tempels war der letzte aktive Königstempel Sri Lankas beheimatet. Dieser diente bis ins Jahr 1815 dem letzten König der Geschichte Sri Lankas als Unterkunft.

 

Von unserem Führer erfuhren wir, dass jeweils um 9:30 eine grosse Zeremonie stattfindet. Wir waren dafür jedoch bereits zu spät drann um Plätze im innersten Kreis finden zu können. So schauten wir uns ausserhalb die Anlage an und besuchten den Einmarsch der Musikannten. Mehr war nicht möglich. Die Trommler übten zuerst recht leise, doch auf einen Schlag ging es los und überraschte so einige unserer Reisegruppe in der Lautstärke. Man darf gerne bei unserem Topstürmer Sven nachfragen wie der Schock gesessen hat.

 

Zurück im Hotel hiess es dann mal wieder Platz nehmen im Bus. Die von mir so erhoffte Elefanten-Besichtigung wurde dann per Abstimmung (für mich ärgerlich aber verständlich) gestrichen. Erneute 2,5 Stunden pro Weg wollte sich niemand antun nach der Monster-Carreise gestern. Auch der Besuch in einem Edelsteinmuseum wurde kurzerhand gestrichen. Der Car nahm direkt fahrt auf zum Spicy Garden. Ich muss gestehen, ich hatte da ganz andere Vorstellungen, was uns erwartet. Ich sah vor mir bereits reiche Felder in verschiedensten Farben und Gerüchen. Was wir dann aber antrafen war ein kleines Spice Paradise dass sich auf etliche Heilmethoden und Kosmetika auf Basis der allgegenwärtigen Ayurveda-Kultur äusserte. Es war mehr eine Kaffeefahrt den etwas interessantes aus der Kultur Sri Lankas. Unser Coach, selber in der Pharma-Branche tätig, hielt uns dann eine seiner berühmten Motivationsrede, welche wir bestens aus den Matchvorbereitungen kennen. Diesmal einfach für die Schulmedizin. Es ist schwer zu sagen welcher mehr überzeugt hat.

 

Dem Staff war die Reisemüdigkeit oder wie man es auch immer Ausdrücken mag nicht entgangen. Bei mir persönlich vor allem weil ich die wohl letzte Chance verpasst hatte Elephanten zu sehen. Nach einem Gespräch mit einem sehr erfahrenen Mitglied von Fussball ohne Grenzen sollte ich wohl sogar froh darum sein, da die Elefanten nicht immer wirklich gut gehalten werden... Dennoch ist dies für mich so etwas wie eine persönliche Niederlage, da ich mich so sehr auf die Elefanten gefreut habe. Ich hatte diese bereits auf unserer Safari erwartet. Nun werde ich auf unserem Trip hier in Sri Lanka keine mehr sehen. Das macht mich etwas traurig.

 

Nach dem Besuch dieser Infoveranstaltung und Werbeaktion für diverse angepflanzte Heilprodukte bekamen wir den Nachmittag und den ganzen Abend zur freien Verfügung. Da erwähne ich gerne dass im Bus eine grosse Challange herschte bis zurück im Hotel. Der Jass-Grosskampf zwischen den Bernern und den Fricktalern lief auf Hochturen und ist beim Stande von 15:15 unterbrochen mit Vorteil Bern (dies nach einem 2:13 Rückstand nach Jasstag 1) weitere spielten Tichu oder das bekannte Geographiespiel Map Master. 

 

Zurück im Hotel machte jeder wozu er Lust hatte. Ein Besuch im Botanischen Garten, ein Besuch auf einem lokalen Markt, mit Kennenlernen von Geissenfüssen bis zum lockeren Jassen, wofür ich mich entschied war so einiges dabei. Dieser freie Tag tat allen Beteiligten sehr gut, nach zuletzt doch anstrengenden Tagen. 

 

 

Kusi (Notnagel-Allrounder, Beruflich in der Admin eines Pflegeheims tätig)