Vulkan – Granada – Waisenhaus
Nichts mit Ausschlafen, heute war Tagwach um 07:00 Uhr. Etwas verspätet als geplant machten wir uns auf die 4-stündige Reise von Leon nach Granada. Eine wunderschöne Kolonialstadt mit bunten Häuser und belebten Strassen. Doch zuvor ging es in den Nationalpark um den aktiven „Masaya Vulkan“ zu bestaunen. Eindrücklich der riesige Durchmesser und Tiefe dieses Kraters. Ebenso der Schwefel/Chlor-Geruch und die sich stetig bildenden Atompilze aus Rauch.
Im Hotel “La Gran Francia" erwartete uns bereits Giusi, ein Arbeitskollege und guter Freund von Büri.
Er untersützt hier seit vielen Jahren sein Patenkind und ist bereits zum viertel Mal in Nicaragua. Nach dem Einchecken im Hotel fuhren wir, vollgepackt mit Fussbällen, Sugus und Schoggi, zum Waisenhaus. Unterwegs erzählte Giusi uns einiges über die Entstehung des Waisenhauses und die Kinder die dort leben. Seine Worte stimmten uns sehr nachdenklich, umso mehr freuten wir uns den Kindern etwas mitbringen zu können und ihnen mit unseren Geschenken eine kleine Freude zu machen.
Der Bus hielt vor einem grossen Tor mit Portier, Giusi wechselte einige Worte auf spanisch und wir konnten den Eingang passieren. Gespannt schauten wir aus dem Fenster wo uns die Kinder und die Verantwortlichen bereits erwarteten.
Jeder von uns schnappte sich einen Ball und stieg aus dem Bus. Etwas zurückhaltend begrüssten wir die Kinder, welche uns aber herzlich in Empfang genommen haben. Nach einer kleinen Ansprache von Giusi und bewegenden Worten von Albi, liessen wir unsere Zurückhaltung fallen und gingen auf die Kinder zu um unsere Geschenke zu verteilten. Sicherlich wird niemand von uns jemals diese lachenden Gesichter und glücklichen Augen der Kinder vergessen. An diesem Tag fand eine typisch katholische Zeremonie statt. Alle Kinder und Betreuer versammelten sich in einem Kreis und beteten, während Giusi uns die Anlage zeigte.
Nach der Besichtigung ging es auch schon wieder zurück ins Hotel. Wir verabschiedeten uns, winkten aus dem Bus und kaum abgefahren sahen wir ein paar Kinder hinter einem Ball nachlaufen. Der Fussballplatz war eher mit einem Acker zu vergleichen, die Tore mit ungeraden Hölzer zusammengebaut und der Ball rollte kaum, so unförmig er war. Das war unser Moment um anzuhalten und den Kinder ein neuer Ball zu schenken.
Bevor wir ins vorreservierte Steakhouse gingen, schnappten wir uns noch ein Apéro in einer Bar gleich um die Ecke des Hotels. Nebst zwei, drei Leuten waren wir die Einzigen in dieser Bar und konnten diese für uns gewinnen und ein bisschen heimische Musik hören.
Nachdem wunderbaren Essen im Steakhaus, gingen wir ins Städtchen von Granada um noch einen Schlummerdrunk (oder zwei, drei...) zu nehmen. Somit endete ein weiterer Tag mit vielen Eindrücken und Erlebnissen, die jeder von uns für immer im Herzen tragen wird.
(Joel Chiapparelli)