Unnützes Wissen

 

Die Fahrt nach Ometepe (eine grüne Insel im Nicaraguasee, dort wo die Schmetterlinge so gross wie Schwalben sind, Spinnen als Transportmittel genutzt werden und die Moskitos gierig nach unserem alkoholgetränkten Blut lechzen) war gewöhnlicher Natur: Ich habe unterwegs mehrere(rere) Bälle verschenkt, Gianni hat generös seine Bomboñeros verteilt, Chiquitin (neu wieder: Schiissi-ist-drin) konnte wieder genüsslich essen, Sven war im Bus der zweitschlechteste DJ in Nicaragua (nur der einhändige Manuel aus Ocotal Inferior, ist ein bitzeli schlechter.).


Reffi sprach über Vergangenes (Rum) und Zukünftiges (Rum) und hielt in diesem Augenblick liebevoll eine Flasche (Rum) in der Hand, der Geo-Gott Künzli setzte neue Massstäbe und erniedrigte die gesamte Truppe mit seinem Geographie-Spiel, William überholte auf der Strasse das (un)überholbare, weil er dies auf der Fähre nach Ometepe leider nicht mehr tun konnte. Die Überfahrt mit dem Schiff war ziemlich langweilig, einige Spieler schliefen komatös und aus diesem Grund möchte ich ein paar Anekdoten erzählen und dem Lesenden doch einige Ratschläge mit auf dem Wege geben:

 

·       Torhüter aus Nicaragua sind zäher Natur. Sie halten mühelos Folgendes aus: leuchtende Feuerwerkskörper, gefolgt von spitzen Eisklumpen. Die finalen Bierdosen aus Victoria werden nur im Falle einer Niederlage geworfen, was doch ziemlich widersprüchlich ist.

·       In Nicaragua kann man im Lift selten ein „E-Knopf“ vorfinden. Wer zum Erdgeschoss fahren möchte, kann aus diesem Grund leicht verwirrt werden. Ich bin beispielsweise 45 Minuten im Lift steckengeblieben und fand fast nicht mehr raus. Dafür hatte ich interessante Gespräche mit Ramón, Juan und Maria. Tolle Leute, nicht leicht zu verstehen, aber doch sympathisch.

·       Um in der Pressekonferenz nicht aufzufallen, müssen die Handys eingeschaltet werden und im Minutentakt läuten. Das ist hier Brauch.

·       Mayo ist nicht gleich Joghurt, gäu Capitano.

·       Bettdecken und Servietten werden in Nicaragua eng gewickelt. Wir wissen nicht wieso, das ist nun mal so.

·       Der Berner Marsch dauert in seiner Extended-Version zirka 13 Minuten und 35 Sekunden.

·       Lieber Nicaragua-Tourist, falls du Vulkane besichtigen möchtest, dann sorge dafür, dass du nicht die dunkle Seite ansteuerst. Die ist nämlich in der Nacht dunkel. Und sieht eigentlich genau wie der Gurten by night aus. Der Gurten liegt aber Einiges näher.

·       Franz von Assisi hiess eigentlich bei seiner Geburt Giovanni, ein typischer italienischer Vorname. Wie Giuseppe. Ein bekannter Giuseppe war Garibaldi. Der war mal in Granada (und hat auch Italien gegründet). So, diese Verbindung hätten wir mal mit Leichtigkeit geschafft. Wieso Garibaldi gerade in Granada verweilte, wurde uns nicht überliefert. Wahrscheinlich wegen den ansässigen Lady-Boys (oder Boy-Ladies?).

·       In Nicaragua wird auch Fischerei betrieben. Diese Tradition, welche von Jahrhundert zu Jahrhundert weitergegeben wird, ist recht ergiebig: das Fischen vom toten dreiäugigen Pescado an der Wasseroberfläche des verseuchten Nicaraguasees ist definitiv einfacher als die konventionelle Methode. Wer geräucherte Fische möchte, wirft noch Zigaretten-Stummel ins Wasser hinein (fragt doch bei J. nach).

·       SIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII (musste an dieser Stelle mal hingeschrieben werden).

 

Morgen spielen wir am Mittag, weil es hier um 12.00 Uhr plötzlich ganz kühl wird (etwa 35 Grad Celsius, Luftfeuchtigkeit knapp unter 90%). Unsere Gegner sind aus Rivas und Ometepe. Ich hoffe, dass Sven ENDLICH trifft. Er hätte es NICHT verdient. Ich wünsche seinem Candiru eine gute Nacht (was ein Candiru ist, könnt ihr gerne googeln).

 

P.S.: Etwas dürfte noch erwähnt werden. Ich habe einmal beim Geo-Spiel gewonnen und musste hierfür mit Reffi zusammen gewisse Synergien ausnutzen. Er hat jeweils gespielt und mir dann aufgezeigt, wo ich meine Stecknadel platzieren sollte. Ist vielleicht nicht ganz korrekt, aber es fühlte sich recht geil an.

(Luca Zacchei)